Corinna Kohfink - Autorin und Coach aus Leidenschaft

Mein Weg zum Coach

 

Zu meinem Bedauern war und bin ich ein Einzelkind! Und in der Stadt war es nicht gerade leicht, Spielkameraden zu finden. Folglich musste ich früh lernen, mich selbst zu beschäftigen. Vom Schulalter an ging das ganz einfach: Lesen wurde meine große Passion. Dabei lernte ich, über den Tellerrand meines kleinen Familiensystems zu sehen und fing an, meine Umgebung aufmerksam zu beobachten. Welche Werte haben die Menschen? Was treibt sie an? Wie überwinden sie Grenzen? Menschen und ihre Geschichten begannen mich zu fesseln.

Die Gymnasialzeit verlief ohne besondere Höhepunkte. Aber an der Uni Hohenheim mit anfangs 480 Studenten wurde es dann richtig spannend. Kontakte über Kontakte, unterschiedliche Nationen, Studenten aus fernen Städten, stundenlange Diskussionen in der Caféteria stellten eine komplett neue Welt dar. In dieser Zeit lernte ich Toleranz und nicht blind auf den allerersten Eindruck zu hören. Ich lernte Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Charakteren und arbeitete daran, Menschen genau so anzunehmen, wie sie sind.

Danach startete die Karriere beim namhaften Automobilzulieferer. In dieser Zeit wuchs ich sehr schnell in zahlreiche abteilungs- und hierarchieübergreifende Strategie-Projekte hinein, die mir wertvolle Erfahrungen bescherten. Mit 27 wurde ich Führungskraft. Mitarbeiter zu führen, erschien mir kinderleicht. Doch dann merkte ich, wie viel Methodik, Wissen und Fingerspitzengefühl es braucht, um Menschen fürs Mitmachen zu begeistern. Damals nahm mein Interesse an allen Führungs- und Kommunikationsthemen seinen Anfang.

Mit Ende zwanzig kam dann die Familienzeit. Zwei Söhne wollten liebevoll ins Leben begleitet werden. Auf der einen Seite habe ich diese Phase in vollen Zügen genossen, auf der anderen Seite fehlte mir mein Beruf schrecklich. Nach sechs Jahren hielt ich es nur zu Hause nicht mehr aus und suchte mir an meinem Wohnort, immer schön in Notfall-Rufweite, eine neue Herausforderung. Das brachte mich zu einem kleinen Unternehmen des Sondermaschinenbaus mit 26 Mitarbeitern.

Die Jahre darauf wurden ziemlich turbulent: Das Unternehmen wuchs und die Chefs, die ich als Menschen und technische Experten sehr schätzte, waren mit ihren Management-Aufgaben überfordert. Ich fing an mich zu fragen, wie ich die Sache anpacken würde, wo die Engpässe sind und wie man diese beseitigen könnte. Und wieder stieß ich auf Führung und Kommunikation.

Wie kam ich denn dann überhaupt zum Coaching? Nun ja, ganz ehrlich, das verdanke ich dem Scheitern meiner ersten Ehe! Der Tag, an dem der Bagger gekommen war, um die Baugrube für unser neues Haus zu schaufeln, war auch der Tag, an dem meine Ehe zu Ende ging. Auf einmal war ich allein mit zwei heranwachsenden Söhnen, einer Baustelle, einem Job und den Planungen für einen Umzug, von dem gar nicht klar war, ob er überhaupt stattfinden würde. In dieser Zeit entdeckte ich zu meinem Erstaunen eine neue Eigenschaft in mir: die Unerschütterlichkeit. Für meine heutige Profession ist das ein großes Geschenk.

Durch einen zufälligen beruflichen Kontakt erfuhr ich vom Beruf des Business Coaches. Sofort wusste ich, dass das genau das Berufsbild war, wonach ich schon immer gesucht hatte. Da ich frei in meinen Entscheidungen war, zögerte ich nicht lange und meldete mich für eine Vollausbildung zum Business Coach an. Die ersten Coachings liefen zwar sehr gut, aber ich hatte den Eindruck, dass mir für die Coaching-Komplexität in Unternehmen doch noch etwas fehlt. Deshalb schloss ich direkt eine Ausbildung zur Beraterin für Change Management und Organisationsentwicklung an und komplettierte das Ganze zwei Jahre später durch eine Trainer- und Moderatorenausbildung.


Heute verteilt sich meine Arbeit im privaten Coaching auf drei Säulen:

  • Coaching rund um alle Fragen von Lebenssinn, Glück und Persönlichkeitsentwicklung.
  • Karriere-, Führungs- und Kommunikations-Coaching, ganz speziell für Frauen
  • Yager-Code-Coaching


Und wenn ich nicht gestorben bin, coache ich noch morgen...